Mit 17 fing ich an als Model zu arbeiten. Durch Zufall. Eine Redakteurin der Cosmopolitan sprach mich auf dem Theater-Festival in München an. So kam ich zu meinen ersten Fotoshootings. Ich hatte damals keine Ahnung von dem Business, war vollkommen naiv und dazu auch noch schrecklich unsicher. Vor der Kamera fühlte ich mich damals schrecklich unwohl. Immerhin konnte ich mein Studium wunderbar durch meine Model-Jobs finanzieren.
Mit der Geburt meiner ersten Tochter fing dann eine ganz neue Lebensphase an. Ich hörte auf als Model zu arbeiten, konzentrierte mich auf die Familie, begrüßte die Geburt meines Sohnes, Leben auf dem Land, Pferde, Reiten und arbeiten als TV-Autorin und Bildhauerin.
Erst mit ca. 52! kam ich wieder zurück zum Modeln. Auch dieses Mal durch Zufall. Ich begleitete die 16-jährige Tochter eines guten Freundes, die Model werden wollte, zu ihrem Vorstellungsgespräch bei der Münchner Agentur Munich Models. Am nächsten Tag kam die Anfrage der Agenturchefin Susanne Maushake, Wer denn die Frau war, die bei dem jungen Mädchen dabei war? Die hätten wir gerne als Model.“ Hah, ich konnte es kaum glauben. Dachte anfangs, das sei ein Witz. War es aber nicht…..
Mit 57 Jahren, arbeite ich erfolgreich als „Bestager Model“ oder wie man auch gerne sagt, „Classic Model“, „Icon“ oder “Silver-Model“. Heute fühlt sich das ganz anders an als früher. Ich habe Spaß. Richtig viel Spaß!
Es ist großartig an Orte zu reisen, an denen ich noch nie war, wie Chile, Helsinki, Tromso in Norwegen, Warschau, Madrid, Kapstadt, Cartagena/Kolumbien, New York, Chicago etc. und vor allem so viele unterschiedliche, interessante, talentierte Menschen jeden Alters kennenzulernen.
Und natürlich stehe ich heute besser im Leben als mit 17. Ich vergleiche mich nicht mehr mit anderen. Ich bin wer ich bin und wer mit mir arbeitet, bekommt das ganze Paket.
Mittlerweile habe ich 12 Agenturen weltweit. Ich möchte auch mit 80 noch vor der Kamera stehen.
Ich will zeigen, was wir Frauen über 50 drauf haben und dass uns Falten in Kombination mit einer positiven Ausstrahlung nur noch interessanter machen.
